Wie wird Friede?
Dietrich Bonhoeffers Friedensethik angesichts der heutigen Welt
„Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit. Denn der Friede muß gewagt werden. Friede ist das Gegenteil von Sicherung. Sicherheiten fordern heißt Mißtrauen haben, und dieses Mißtrauen gebiert wiederum Krieg. Sicherheiten suchen heißt sich selber schützen wollen.“ So ruft es Dietrich Bonhoeffer im August 1934 den Teilnehmen einer internationalen Kirchentagung zu. Und heute? mehr …
Mittwoch 21. Mai 19.00 Uhr
Judenhof | Parchimer Straße 6A | 19348 Perleberg
Krieg ist vermeidlich, Frieden ist unvermeidlich.
Themenreihe im Judenhof Perleberg
„Krieg ist vermeidlich, Frieden ist unvermeidlich“, sagte einst Menachem Begin (1913 – 1992). Damals wie heute enthalten diese Worte ein paradoxes Dilemma: Der Krieg mag vermeidbar erscheinen, doch in der Geschichte der Menschheit war der Frieden oft nur ein ferner Traum, Kriege sind zu allen Zeiten ein wiederkehrender Teil des Alltagslebens, genauso wie der Wunsch nach dauerhaftem Frieden. Die Themenreihe möchte den Fragen von Frieden und Krieg in unserer bis heute wirkenden Tradition ebenso nachgehen, wie einen Blick auf die aktuellen Diskurs werfen. mehr …
Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen
Rückblick auf eine Ausstellung
Die Ausstellung des Landesbüros Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung war 2024 im Judenhof zu sehen. Bei der Eröffnung gab es eine Reihe von anregenden Grußworten und Kurzvorträgen. Die einzelnen Reden von Axel Schmidt, Daniel Krause-Pongratz, Felix Mundt, Urban Überschär und Hinrich Enderlein dokumentieren wir in unserem Archiv zum Nachlesen und (erneuten) Anregung. mehr …
Der Judenhof
Ein „Judenhof“ war im Mittelalter der Platz um die Synagoge, das Lehr- und Gebetshaus einer jüdischen Gemeinde. Morgens trafen sich hier die Thoraschüler und abends erreichten Mitglieder der Gemeinde die Mikwe, ihr rituelles Tauchbad. Hier wurden Hochzeiten gefeiert, nach jüdischem Gesetz zu Gericht gesessen und zum Laubhüttenfest die improvisierten Hütten gebaut. Der Judenhof war ein öffentlicher und zugleich spiritueller Ort.
Der Perleberger Judenhof geht auf die Gründungsphase der Stadt im 13. Jahrhundert zurück. Jüdische Fernhändler ermöglichten seinerzeit Zugang zu ihren weltweiten Handelskontakten und stellten mit ihrem kaufmännischen Denken, ihrer Sprach- und Weltgewandtheit, auch eine Art Prototyp des zukünftigen Stadtbürgers dar.
Der Hof gilt als der Einzige seiner Art in Norddeutschland, der in seinem Grundriss komplett erhalten ist.
Nachdem bei archäologische Grabungen Belege für die Struktur der Hofes gefunden wurden, bildete das Projekt „Judenhof in Perleberg“ 2005 ein Tor nach, wie es sich einst am Eingang des Hofes befand. Die Doppelgarage, die vermutlich auf dem Fundament der ehemaligen Mikwe stand, wurde durch ein Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude ersetzt. Die Bedeutung der Perleberger Juden an der Gründungs- und Stadtgeschichte soll wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
So ist der Hof kein Gedenkort. Hier soll vor dem Hintergund der tausendjährigen Geschichte der Juden in Deutschland, einer Geschichte gegenseitiger Abgrenzung von Christen und Juden, die jüdische Kultur näher gebracht und Lehren für die Zukunft gezogen werden.
Der Judenhof war Ausdruck selbstbewusster jüdische Identität. Sein Eingangstor diente der Wahrung des Shabbat (jüdischer Ruhetag von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang) und schützte die Gemeinde auch vor Einmischungen ihres christlichen Umfelds.
Seit 2016 das Besucherzentrum eröffnet wurde, finden regelmäßig Ausstellungen und Vorträge, Workshops, Theater- und Musikveranstaltungen statt.