Samstag 27. Januar 10.00 Uhr
Gottfried-Arnold-Gymnasium | Puschkinstraße 13 | 19348 Perleberg
Holocaustgedenken
Erinnern, Gedenken, Hoffen
Das Erinnern an den Holocaust ist das aufgeklärte Schutzschild, jeder Minderheiten- und Ausländerfeindlichkeit, jeder Politik der Ausgrenzung eine deutliche Absage zu erteilen. Das Erinnern birgt aber auch die Hoffnung in sich, dass nach Krieg und Vernichtung das Leben in Frieden und Sicherheit eine Chance hat. 1942 schreibt Schalom Ben-Chorin (1913 – 1999) von dieser Hoffnung mitten in der Schreckenszeit des Holocaust. Der Mandelzweig, der Baum, der in Israel nach dem Winter die ersten Blüten trägt, ist ihm dafür ein Zeichen. mehr …
Mittwoch 26. Februar 19.00 Uhr
Judenhof | Parchimer Straße 6A | 19348 Perleberg
Der jüdische Fontane
Der Schriftsteller Georg Hermann
Der Schriftsteller Georg Hermann war im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ein viel gelesener Schriftsteller. Heute ist heute weithin unbekannt. Anhand ausgewählter Texte soll ein Einblick in sein Leben und Schreiben gegeben werden. mehr …
Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen
Rückblick auf eine Ausstellung
Die Ausstellung des Landesbüros Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung war 2024 im Judenhof zu sehen. Bei der Eröffnung gab es eine Reihe von anregenden Grußworten und Kurzvorträgen. Die einzelnen Reden von Axel Schmidt, Daniel Krause-Pongratz, Felix Mundt, Urban Überschär und Hinrich Enderlein dokumentieren wir in unserem Archiv zum Nachlesen und (erneuten) Anregung. mehr …
Der Judenhof
Ein „Judenhof“ war im Mittelalter der Platz um die Synagoge, das Lehr- und Gebetshaus einer jüdischen Gemeinde. Morgens trafen sich hier die Thoraschüler und abends erreichten Mitglieder der Gemeinde die Mikwe, ihr rituelles Tauchbad. Hier wurden Hochzeiten gefeiert, nach jüdischem Gesetz zu Gericht gesessen und zum Laubhüttenfest die improvisierten Hütten gebaut. Der Judenhof war ein öffentlicher und zugleich spiritueller Ort.
Der Perleberger Judenhof geht auf die Gründungsphase der Stadt im 13. Jahrhundert zurück. Jüdische Fernhändler ermöglichten seinerzeit Zugang zu ihren weltweiten Handelskontakten und stellten mit ihrem kaufmännischen Denken, ihrer Sprach- und Weltgewandtheit, auch eine Art Prototyp des zukünftigen Stadtbürgers dar.
Der Hof gilt als der Einzige seiner Art in Norddeutschland, der in seinem Grundriss komplett erhalten ist.
Nachdem bei archäologische Grabungen Belege für die Struktur der Hofes gefunden wurden, bildete das Projekt „Judenhof in Perleberg“ 2005 ein Tor nach, wie es sich einst am Eingang des Hofes befand. Die Doppelgarage, die vermutlich auf dem Fundament der ehemaligen Mikwe stand, wurde durch ein Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude ersetzt. Die Bedeutung der Perleberger Juden an der Gründungs- und Stadtgeschichte soll wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
So ist der Hof kein Gedenkort. Hier soll vor dem Hintergund der tausendjährigen Geschichte der Juden in Deutschland, einer Geschichte gegenseitiger Abgrenzung von Christen und Juden, die jüdische Kultur näher gebracht und Lehren für die Zukunft gezogen werden.
Der Judenhof war Ausdruck selbstbewusster jüdische Identität. Sein Eingangstor diente der Wahrung des Shabbat (jüdischer Ruhetag von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang) und schützte die Gemeinde auch vor Einmischungen ihres christlichen Umfelds.
Seit 2016 das Besucherzentrum eröffnet wurde, finden regelmäßig Ausstellungen und Vorträge, Workshops, Theater- und Musikveranstaltungen statt.