Dienstag 18. Februar 2025
Judenhof
Antisemitismus heute
Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten
Antisemitismus in Deutschland hat eine lange Geschichte und zeigt sich in verschiedenen Formen – von alltäglicher Diskriminierung bis hin zu gewaltsamen Übergriffen. Nach dem Holocaust galt Deutschland lange als besonders wachsam gegenüber Judenhass, doch heute gibt es wieder zunehmend antisemitische Vorfälle, etwa durch rechtsextreme, islamistische oder verschwörungsideologische Gruppen. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich die Situation in Deutschland spürbar verschärft. Viele jüdische Menschen fühlen sich zunehmend unsicher. Andreas Büttner, Beauftragter zur Bekämpfung des Antisemitismus im Land Brandenburg, hat in einem Impulsvortrag über aktuelle Entwicklungen, Präventionsmaßnahmen und den gesellschaftlichen Umgang mit Antisemitismus gesprochen. Anschließend gab es ein reges Gespräch.
Mittwoch 26. Februar 2025
Judenhof
Der jüdische Fontane
Der Schriftsteller Georg Hermann
Der Durchbruch gelang Georg Hermannmit den millionenfach verkauften Romanen „Jettchen Gerbert“ und „Henriette Jacoby“, die im jüdischen Milieu Berlins spielen und ihm den Beinamen „jüdischer Fontane“ einbrachten. Nach der Machtergreifung der Nazis floh er ins holländische Exil, von wo aus ihm die weitere Flucht misslang. 1943 wurde er in Auschwitz ermordet. Caroline Hähnel las ausgewählte Texte und gab einen Einblick in Leben und Schreiben Georg Hermanns.
Samstag 27. Januar 2025
Gottfried-Arnold-Gymnasium
Holocaustgedenken
Erinnern, Gedenken, Hoffen
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Das Erinnern birgt die Hoffnung in sich, dass nach Krieg und Vernichtung das Leben in Frieden und Sicherheit eine Chance hat. 1942 schreibt Schalom Ben-Chorin (1913 – 1999) von dieser Hoffnung mitten in der Schreckenszeit des Holocaust. Der Mandelzweig, der Baum, der in Israel nach dem Winter die ersten Blüten trägt, ist ihm dafür ein Zeichen.
eine Veranstaltung der Stadt Perleberg in Zusammenarbeit mit dem Gottfried-Arnold-Gymnasium
Mittwoch 19. März 2025
Judenhof
Schalom
Seine Bedeutung in der jüdischen Tradition
Teja Begrich erläuterte, was es bedeutet, wenn die heilige Schrift der Juden vom „Schalom“ spricht und welche Bedeutung der Begriff in der Tradition des Judentums bis in die Gegenwart hat: Im Deutschen wird „Schalom“ fast immer mit „Frieden“ übersetzt. Dabei lässt sich der „Schalom“ keineswegs in einen einzigen Begriff fassen, denn seine Aspekte im politischen, rechtlichen, kultischen, sozialen und kreatürlichen Kontext umfassen viel mehr.
Mittwoch 26. März 2025
Judenhof
Forum Baukultur
Auftakt zum diesjährigen Wettbewerb
„Bauen für unsere Zukunft“ ist ein wichtiges Anliegen in den drei brandenburgischen UNESCO-Biosphärenreservaten. Sie sind Modellregionen für Nachhaltigkeit und hier soll gemeinsam gutes Bauen und regionaltypische Baukultur, sowie die Gestaltung von Freiflächen beispielhaft umgesetzt werden. Um zukunftsweisende und nachhaltige Projekte und Projektideen zu würdigen und zu präsentieren, läuft gibt es den Baukulturwettbewerb der Biosphärenreservate. 2019 wurde in diesem Wettbewerb auch der Judenhof ausgezeichnet.
Mittwoch 2. April 2025
Judenhof
Gerechter Krieg?
Augustins Lehre vom bellum iustum
Im späten 4. Jahrhundert formulierte der Kirchenvater Augustinus (354 – 430) eine wegweisende Theorie über den gerechten Krieg, die weitreichende Implikationen für die christliche Ethik und die politische Theorie bis auf den heutigen Tag hat. Den inhaltlich Impuls an diesem Abend gab Alexander Pohl.
Mittwoch 21. Mai 2025
Judenhof
Wie wird Friede?
Dietrich Bonhoeffers Friedensethik angesichts der heutigen Welt
„Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit. Denn der Friede muß gewagt werden.“ So ruft es Dietrich Bonhoeffer im August 1934 den Teilnehmen einer internationalen Kirchentagung zu. Und heute? Wer militärisch handelt, macht sich schuldig. Aber auch, wer nichts gegen Angriffe unternimmt, lädt Schuld auf sich. In solchen ethisch schwierigen Situationen dürfen wir einer Entscheidung nicht aus dem Weg gehen. So hat es jedenfalls Dietrich Bonhoeffer, der 80 Jahren hingerichtet wurde, eingeschärft. Nach einem Impulsvortrag von Peter Radziwill gab es ein Gespräch zu dem Thema.
Mittwoch 18. Juni 2025
Judenhof
Der Prinz von Theben
Zur Erinnerung an Else Lasker-Schüler (1869 – 1945)
Vor 80 Jahren starb in Jerusalem die deutsch-jüdische Schriftstellerin Else Lasker- Schüler. Gottfried Benn nannte sie „die größte Dichterin, die Deutschland je hatte“. Ihr Werk umfasst Gedich‐ te, Prosa und Schauspiele und gilt heute als wegweisend für die expressionistische Moderne. Zu Lebzeiten waren sowohl Lasker-Schülers avantgardistische Texte als auch ihr unkonventioneller Lebenswandel umstrit‐ ten. In der Figur des Prinzen „Jussuf von Theben“ schuf sie sich ein Alter Ego. Caroline Hähnel. gab anhand ausgewählter Texte einen Einblick in Else Lasker-Schülers Leben und Werk.
Mittwoch 16. Juli 2025
Gottfried-Arnold-Gymnasium
Demokratie beginnt im Gespräch
Zwischen Shitstorm und Sachargument: Was rettet den Diskurs?
Wir sind miteinander ins Gespräch gekommen zu Fragen wie diesen: Wie können wir unsere Demokratie wieder mit Leben füllen? Was sind die Ursachen für Politikverdrossenheit – und wie begegnen wir dem Erstarken demokratiefeindlicher Kräfte? Wie können wir vor Ort Vertrauen zurückgewinnen und zeigen, dass eine offene, solidarische Gesellschaft möglich ist? Nach einer Begrüßung durch, Urban Überschär, den Leiter des Landesbüros Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung, kamen zunächst auf dem Podium, Wolfgang Thierse, ehemaliger Bundestagsprädident, Eva-Maria Menard, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Prignitz, Axel Schmidt, Bürgermeister von Perleberg und Schülerinnen des Gottfried-Arnold-Gymnasiums ins Gespräch, das sich dann bald zum Publikum hin öffnete.
Samstag 13. September bis Samstag 11. Oktober 2025
Judenhof
Aschkenas
Ausstellung zum jüdischen Leben in Deutschland
Jüdisches Leben auf dem Gebiet des späteren Deutschland ist bereits seit mehr als 1.700 Jahren belegt, seit dem Jahr 321. „Aschkenas“ war damals die jüdische Bezeichnung für das deutsche Gebiet. Fast tausend Jahre lebten Juden und Christen im späteren Deutschland in relativem Frieden miteinander. In vielen eindrücklichen Bildern wurde die Geschichte der Juden in Deutschland vom Jahr 321 bis zur Gegenwart gezeigt.
Mittwoch 24. September 2025
Judenhof
Jüdisches Leben in Dallgow-Döberitz
Ein Ort als Spiegel der Geschichte der Juden in Deutschland
In Neu-Döberitz anstand Anfang des 20. Jahrhunderts eine Villenkolonie, die von dem jüdischen Justizrat Max Steinschneider (1853 – 1915) gegründet wurde. Er war anerkannt für sein soziales Engagement, aber auch antisemitischen Ausfällen ausgesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde der Truppenübungsplatz Döberitz zum Kriegsgefangenenlager. Hier wurde von russischen Kriegsgefangenen eine Synagoge errichtet. In der Zeit des Nationalsozialismus erlebte Dallgow-Döberitz auf Grund der Aufrüstung einen Aufschwung. Zugleich wurden Juden ausgegrenzt, verfolgt und deportiert. Das Ergehen der Juden kann beispielhaft an einzelnen Personen deutlich werden. Die Geschichte des Orts und das „Schicksal seiner jüdischen Einwohner spiegelt wie durch ein Brennglas die allgemeine Geschichte der Juden in Deutschland“. Christoph Janssen und andere haben diese Geschichte erkundet.
Freitag 10. Oktober 2025
Gottfried-Arnold-Gymnasium
„Was solln wir noch beginnen …“
Konzert- und Literaturprogramm nach Texten von Theodor Kramer
Theodor Kramer wuchs in Niederhollabrunn, nördlich von Wien auf. Die Eltern kamen aus jüdischen Familien. Bekannt wurde er ab den 1920er Jahren für seine eindringlichen, volksnahen Gedichte über Außenseiter, einfache Menschen und das Leid des Exils. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 musste er aus Österreich fliehen und lebte im britischen Exil. Heike Kellermann und Wolfgang Rieck präsentierten in einem musikalisch-literarischen Programm eigene interessante Vertonungen nach Texten von Theodor Kramer in ungewöhnlichen Instrumentierungen.
eine Veranstaltung im Kooperation mit dem Landesbüro Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung
