Holocaustgedenken

Erinnern, Gedenken, Hoffen

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee befreit. „Auschwitz steht symbolhaft für millionenfachen Mord – vor allem an Juden, aber auch an anderen Volksgruppen. Es steht für Brutalität und Unmenschlichkeit, für Verfolgung und Unterdrückung, für die in perverser Perfektion organisierte ‚Vernichtung‘ von Menschen“ mahnte Bundespräsident Roman Herzog 1996. Unter diese deutsche Geschichte lässt sich kein wie immer gearteter Schlussstrich ziehen.

Das Erinnern ist das aufgeklärte Schutzschild, jeder Minderheiten- und Ausländerfeindlichkeit, jeder Politik der Ausgrenzung eine deutliche Absage zu erteilen. Das Erinnern birgt aber auch die Hoffnung in sich, dass nach Krieg und Vernichtung das Leben in Frieden und Sicherheit eine Chance hat. 1942 schreibt Schalom Ben-Chorin (1913 – 1999) von dieser Hoffnung mitten in der Schreckenszeit des Holocaust. Der Mandelzweig, der Baum, der in Israel nach dem Winter die ersten Blüten trägt, ist ihm dafür ein Zeichen. „Das Zeichen“ nannte er auch sein Gedicht:

„Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt,
ist das nicht in Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?
Dass das Leben nicht verging, so viel Blut auch schreit,
achtet dieses nicht gering in der trübsten Zeit.
Tausende zerstampft der Krieg, eine Welt vergeht.
Doch des Lebens Blütensieg leicht im Winde weht.
Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt,
das bleibt mir ein Fingerzeig für des Lebens Sieg.“

Samstag 27. Januar 10.00 Uhr
Gottfried-Arnold-Gymnasium | Puschkinstraße 13 | 19348 Perleberg

eine Veranstaltung der Stadt Perleberg in Zusammenarbeit mit dem Gottfried-Arnold-Gymnasium


Bild Stanislaw Mucha (1895 – 1976), Birkenau. Toreinfahrt von innen (1945)