Archiv 2005

 


Samstag 6. August 2005
Judenhof Perleberg

Eröffnung des Perleberger Judenhofs
Einweihung der Installation

Der Judenhof wird mit vier hochaufragenden Stelen markiert, die am Eingang zu einem Portal verbunden und mit Texten über den Hof versehen sind. Auf dem Eingangsportal und auf weiteren Tafeln im Inneren des Hofes beschreiben Texte und Illustrationen die Bedeutung, die der Judenhof als Zentrum des jüdischen Lebens in der Stadt hatte.

Manfred Herzberg, Bürgermeister von Perleberg, Vertreter des Kulturland-Brandenburg-Jahres und Dieter Hoffmann-Axthelm, der „Begründer“ des Hofes, übergeben die Installation festlich der Öffentlichkeit. Die Mezzosopranistin Vivian Hanner singt Lieder jüdischer Komponisten, begleitet von dem Pianisten Frank Peter.

eine Veranstaltung in Kooperation mit der Lotte-Lehmann-Woche


Mittwoch 17. August 2005
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

Wie Juden leben
Vortrag von Nahum Presman, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Brandenburg

Der jüdische Tag ist vom Aufstehen bis zum Schlafengehen durch religiöse Vorschriften strukturiert. Auch bei allem, was man isst oder einnimmt, gelten besondere Gesetze. Einige liberale Juden empfinden das strikte Regelwerk ihrer Religion als willkürliche Einschränkung. Viele Gläubige hingegen sehen in den Vorschriften eine Hilfe, um dem Alltag religiöse Tiefe zu geben. Für sie sind die religiösen Gesetze ihr Weg zu einem bewussteren Leben.


Samstag 3. September 2005
Vom Judenhof zum Schulzenhof in Perleberg

Klezmer in Perleberg
Musikalischer Umzug und Konzert der Klezmer-Gruppe „Foyal“

Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat sich die Magdeburger Band „Foyal“ dem traditionellem Klezmer verschrieben. Dabei gehen die Musiker der Band eigene musikalische Wege mit dem Ziel, authentisch zu bleiben und die Musik erlebbar werden zu lassen. Spielfreude und eigener musikalischer Ausdruck stehen dabei an erster Stelle. Es wird geweint und gelacht, musikalische Ideen werden entwickelt und verbinden sich zu einem musikalischen Gedanken ohne den Fluss zu verlieren.

eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Perleberg Festival


Mittwoch 14. September 2005
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

Juden in der Prignitz
Vortrag von Günter Rodegast, Heimatforscher

In der Prignitz ist jüdisches Leben seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen. Besonders Anfang des 20. Jahrhunderts war es in der Region alltäglich.


Mittwoch 28. September 2005
Rathaus Perleberg

Geschichte der Juden in Brandenburg-Preußen
Vortrag von Irene Diekmann, Historikerin

Mit dem Jahr 1671 beginnt für die Juden in Brandenburg-Preußen ein neues Kapitel. Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte sich dazu entschlossen, fünzigvertriebene, wohlhabende, jüdische Familien aus Wien in den vom Dreißigjährigen Krieg entvölkerten Landstrichen anzusiedeln und die Regionen wirtschaftlich zu (re)aktivieren.


Mittwoch 26. Oktober 2005
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

Der Perleberger Judenhof
Vortrag von Dieter Hoffmann-Axthelm, Stadtplaner und Publizist

Der Perleberger Judenhof ist der im norddeutschen Raum besterhaltene und der erste, der ansatzweise archäologisch untersucht wurde. Er zeigt bereits durch seine Lage, zwischen Markt und Fluss, dass er von vornherein Teil des Stadtkonzepts war.


23. November 2005
Stadtbibliothek Perleberg

Gerüchte
Vortrag von Hans-Joachim Neubauer, Literaturwissenschaftler und Journalist.

Von Odysseus bis Bin Laden: Gerüchte gab es immer, sie sind die geheimen Antriebskräfte des Weltgeschehens. „Fama“ heißt die römische Göttin des Gerüchts und Fama schreibt Geschichte. Hans-Joachim Neubauer folgt ihrer Spur vom antiken Athen, im Theater Shakespeares, im Paris der Revolution, in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs, in den Experimenten amerikanischer Militär-Psychologen, in Romanen, philosophischen Essays und im Internet.