Archiv 2021 bis 2024


Freitag 18. Juni 2021
Judenhof

Friedenskonzert
Konzert und Geschichten mit Warnfried Altmann

Das Projekt Judenhof beginnt das Jahr mit Geschichten aus „Der Sternenverkäufer“ des 1946 in Kiew geborenen Alexander Kostinskij. Es wird vorgetragen und musikalisch interpretiert von dem Jazzsaxophonisten Warnfried Altmann. Leider mussten die nachfolgend geplanten Veranstaltungen coronabedingt abgesagt werden.


Freitag 29. Juli 2022
Judenhof

Bay mir bistu sheyn …
Das Deutsch-jüdische Theater zu Besuch im Judenhof

Bay mir bistu sheyn – bay mir hostu heyn, bei mir bistu eyner oyf der Welt … Scholom Secundas schwungvoller Klassiker der jiddischen Liedkultur, ein wahrhafter Ohrwurm, verleitet immer noch jeden zum Mitsingen. Jüdische Melodien aus aller Welt, melancholisch und sprühend humorvoll zugleich, stehen auf dem Programm. Sie erzählen von der Erinnerung an vergangene Kindertage im verlorenen Shtetl, von der Sehnsucht nach erfüllter Liebe und der Hoffnung auf ewigen Frieden für die Menschen nicht nur im Gelobten Land.

Ilja Bondar (Violine)
Alexandra Julius Frölich (Gesang)
Alexander Gutman (Gesang und Klavier)

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Landesbüro Brandenburg im Rahmen der Lotte-Lehmann-Woche


Samstag 24. September 2022
Gottfried-Arnold-Gymnasium

Die Geschichte des Judentums in der Prignitz
Musikalischer Vortrag

Historische Sagen wie die vom „Judenbrack“ bei Lenzen belegen die selten reibungslose Auseinandersetzung der Prignitzer Bevölkerung mit der Ansiedlung jüdischer Mitbürger. Dabei trugen viele Juden zum wirtschaftlichen Aufschwung der Region bei. Nicht zuletzt der Kaufmann Salomon Herz, Gründer der ersten Ölhandelsgesellschaft Deutschlands, der im 19. Jahrhundert die Wittenberger Ölmühle bauen ließ und sich für den Ausbau der örtlichen Infrastruktur einsetzte.

Christoph Wunnicke | Historiker
Kay-Gunter Pusch | Tenor
Ulf Rust | Trompete
Christiane Nowotzin-Roelofs | Klavier

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Landesbüro Brandenburg


Mittwoch 12. Oktober 2022
Judenhof Perleberg

Forum Baukultur in der Biosphärenregion
Ein Workshop

Das diesjährige Forum Baukultur in der Biosphärenregion findet in einem der Preisträgerobjekte des Baukulturwettbewerbs – dem Judenhof Perleberg – statt. Unter dem Titel „Regionale Baukultur bewahren – welchen Beitrag können Gestaltungssatzungen leisten?“ gehen die Teilnehmenden der Frage nach, mit welchen Instrumenten die besonders wertvolle aber teilweise bedrohte ländliche Baukultur in der Prignitz bei gleichzeitiger Ortsentwicklung bewahrt werden kann. Eine zentrale Rolle können dabei Gestaltungssatzungen spielen, die durch die Ortsparlamente aufgestellt und beschlossen werden. Besonders positive Beispiele für die Erhaltung und Entwicklung zeigte die Wanderausstellung „Landmarken der Baukultur“, welche die Preisträgerobjekte des Baukulturwettbewerbs in der Biosphärenregion präsentiert und für 3 Monate im Judenhof Perleberg zu sehen ist.

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg


Mittwoch 9. November 2022
Beginn Großer Markt

Pogromgedenken
Weg entlang der Stolpersteine

Am 9. November jährt sich zum 84. Mal das Novemberpogrom. Wie in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Jahr an die jüdischen Mitbürger gedacht, die 1938 dem vom nationalsozialistischen Regime initiierten Pogrom zum Opfer gefallen sind. Von Perleberg ist bekannt, dass am 9. November 1938 um 14.00 Uhr auf dem Großen Markt eine Kundgebung stattfand, auf der der NSDAP-Ortsgruppenleiter aufrief, Perleberg zu einer „judenfreien Stadt“ zu machen. Nach dem Weg zu den Stolpersteinen schließt sich eine Diskussionsrunde mit Akteuren der Region im Perleberger Judenhof an.

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Rolandstadt Perleberg, dem Gottfried-Arnold-Gymnasium Perleberg und der Kreismusikschule Prignitz


Freitag 27. Januar 2023
Gottfried-Arnold-Gymnasium

Holocaustgedenken
Erinnern, Gedenken, Mahnen

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee befreit. „Auschwitz steht symbolhaft für millionenfachen Mord – vor allem an Juden, aber auch an anderen Volksgruppen. Es steht für Brutalität und Unmenschlichkeit, für Verfolgung und Unterdrückung, für die in perverser Perfektion organisierte ‚Vernichtung‘ von Menschen“ mahnte Bundespräsident Roman Herzog 1996.

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Rolandstadt Perleberg und dem Gottfried-Arnold-Gymnasium Perleberg


Mittwoch 8. März 2023
Judenhof Perleberg

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Film und Gespräch

Das Gottfried-Arnold-Gymnasium in Perleberg ist eine von knapp viertausend Schulen in Deutschland, die dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ angehört. Die Gruppe, die mit dem Schultitel verbunden ist, arbeitet seit 2008. Über ihre Arbeit und die Recherche zum ehemaligen Konzentrationslager in Perleberg wurde einen Film produziert, der nun erstmalig öffentlich gezeigt werden soll. Im Anschluss an den Film gab es die Möglichkeit, mit den Filmemachern ins Gespräch zu kommen.

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Gottfried-Arnold-Gymnasium Perleberg


Mitttwoch 26. April 2023
Judenhof

Mischpoke und Maloche
Ein Vortrag zur jiddischen Sprache und Literatur von David Omar Cohen

Einzelne Wörter kennt jeder: Wenn wir etwas ausbaldowern, malochen, Moos brauchen oder in einem Schlamassel stecken, nutzen wir Begriffe aus dem Jiddischen. Doch nur für wenige ist Jiddisch heute die Sprache der Wahl, um den Alltag zu meistern. Anfang des 20. Jahrhunderts sah das anders aus: Rund elf Millionen Menschen sprachen Schätzungen zufolge Jiddisch, meist in jüdischen Gemeinden in Osteuropa. Seit 1.700 Jahren leben Juden nachweislich auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Hier entstand im Mittelalter auf Basis des Mittelhochdeutschen die alte Umgangssprache der aschkenasischen Juden. Noch heute klingen zahlreiche Wörter des modernen Jiddisch dem Deutschen ähnlich. Und das, obwohl ab dem 14. Jahrhundert viele Juden im Zuge von Verfolgungen Richtung Polen und Osteuropa umsiedelten und dort slawische Wörter und Satzstrukturen in die Sprache aufnahmen.


Mittwoch 10. Mai 2023
Judenhof

Bücher aus dem Feuer
Lesung aus Büchern geächteter Autoren anlässlich der Bücherverbrennung vor 90 Jahren

Lichterloh brannten im Mai 1933 die Bücherberge unliebsamer Autorinnen und Autoren auf öffentlichen Plätzen in ganz Deutschland. Die Nationalsozialisten zerstörten im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ Literatur von über 250 Autoren. Anlässlich des 90. Jahrestages dieses Kulturfrevels werden an Schulen und Universitäten, in Theatern, Rathäusern, Bibliotheken, Museen, Buchhandlungen und auf öffentlichen Plätzen Texte aus den damals verbrannten Büchern vorgelesen, um sie auf diese Weise symbolisch wieder „aus dem Feuer“ zu holen.

eine Veranstaltung mit dem Bürgerverein Perleberg e.V.


Mittwoch 24. Mai 2023
Judenhof

75 Jahre Israel
Ein Land – eine Idee – ein Staat
Vortrag von Teja Begrich

Am 14. Mai 1948 endete das britische Mandat über Palästina. Am gleichen Nachmittag proklamierte Ben Gurion den Staat Israel. Damit ging ein jüdischer Traum in Erfüllung. Die Gründung des Staates Israel wurzelt gleichermaßen in der europäischen Geschichte wie im nahöstlichen Geschehen des 20. Jahrhunderts. Die zionistische Vision jüdischer Intellektueller, ein Gemeinwesen in Palästina als dem „Land der Väter“ zu schaffen, war eine Antwort auf die sich Ende des 19. Jahrhunderts abzeichnenden Herausforderungen und Infragestellungen.


Montag 26. bis Freitag 30. Juni 2023
Projektwoche
für Schülerinnen und Schüler des Gottfried-Arnold-Gymnasiums

In der Projektwoche haben Schüler des Gottfried-Arnold-Gymnasiums eine Stadtführung zum jüdischen Leben in Perleberg erarbeitet. Dabei wurden Quellen gesichtet, die Orte jüdischen Lebens aufgesucht und eine Exkursion in das Jüdische Museum Berlin unternommen. Die erste öffentliche Führung fand dann zum Abschluss der Projektwoche statt.


Montag 7. August 2023
Judenhof

Meisterklasse der Lotte Lehmann Woche
Sängerinnen und Sänger und ihre Dozenten

Junge und nicht mehr so junge Sängerinnen und Sänger, Profis wie Laien, kommen jeden Sommer nach Perleberg, um sich ihrer Leidenschaft, dem Gesang, zu widmen. Unterstützt von einem hochkarätigen Dozententeam entwickeln sie sich technisch und künstlerisch weiter und erarbeiten Stücke. Am 7. August zeigen die Teilnehmer bei der Masterclass im Judenhof, was in ihnen steckt.

ein Veranstaltung der Lotte-Lehmann-Woche


Samstag 30. September 2023
Judenhof

Rahels Salon

Unter den Gastgebern, die im 18. und 19. Jahrhundert zu geistigem Austausch über Themen aus Politik, Wissenschaft, Literatur und Kunst regelmäßig in ihren Salon luden, ragt die Schriftstellerin und Salonnière Rahel Varnhagen van Ense heraus. Musiktheaterregisseurin und Perleberger Kulturkombinat-Gründerin Maria Kwaschik las eine Auswahl an Texten. Dazu erklang Musik aus den Berliner Salons um 1800 von Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Maria von Weber, Friedrich Wilhelm II. und anderen auf dem Violoncello und einem originalen Wiener Hammerflügel aus dem Jahr 1820. Es wirkten mit: Maria Magdalena Kwaschik  (Sprecherin), Martin Seemann (Violoncello) und Walewein Witten (Hammerflügel).

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Klanglandschaft Prignitz und dem Kulturkombinat Perleberg


Mittwoch 18. Oktober 2023
Judenhof

Spurensuche zum jüdischen Leben in Lenzen
Vortrag und Gespräch mit Ulrich Schiller

Fünf Namen. Fünf Lenzener Familien. Nachbarn. Freunde. Juden. Bei der Spurensuche standen sie am Anfang. Ihr Schicksal war schnell nachgezeichnet. Nicht nur der Faschismus versuchte ihre Spuren zu verwischen. Verwehrt werden ihnen Stolpersteine. Sie waren die Letzten. Keinesfalls waren sie die Ersten. Alle hinterließen Spuren. Wie und wo noch heute Spuren zum jüdischen Leben in Lenzen (Elbe) zu finden sind soll vermittelt werden. Erzählt wurde ein Stück jüdischer Geschichte und Geschichten. Zugleich wollte der Erzähler Mut machen, diesen Spuren weiter nachzugehen.


Samstag 28. Oktober 2023
Gottfried-Arnold-Gymnasium

Zwei weit gereiste Wiener Wunderkinder
Die jüdischen Schicksale der Komponisten Erich Zeisl und Georg Tintner
Konzert mit Antonia Schuchardt (Sopran, Gabriel Rupp (Bariton) und Scott Curry (Klavier)

Georg Tintner (1917 – 1999) begann mit sechs Jahren, Klavier zu lernen, und komponierte bereits wenig später. Vom neunten bis zum dreizehnten Lebensjahr gehörte er den Wiener Sängerknaben an. Er studierte in Wien Musik. Mit 19 Jahren wurde er an die Wiener Volksoper engagiert. Er galt als außergewöhnliches Talent. Nach der Annexion Österreichs wurde er entlassen und wanderte schließlich nach Neuseeland aus. Danach führte ihn seine Karriere als Dirigent nach Australien und Kanada. Georg Tintner hat zwischen 1926 und 1960 ein umfangreiches kompositorisches Werk vorgelegt. Nach 1960 schrieb er nur noch wenig. Grund für sein Schweigen waren persönliche Schwierigkeiten, Fremdheitserfahrungen im Exil sowie die Schwierigkeit, nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs eine angemessene Tonsprache zu finden. Als Dirigent war er jedoch weltweit erfolgreich.

Erich Zeisl (1905 – 1959) begann 1919 begann seine Ausbildung an der Wiener Musikakademie, die er 1932 abschloss. Während seines Studiums begann er zu komponieren. Nach seiner Ausbildung wirkte er als Lehrer für Klavier. Parallel dazu komponierte er. Sein kompositorisches Schaffen umfasst hauptsächlich Lieder, deren Zahl in die Hunderte geht, Ballette, Kammermusik sowie Chormusik und Opern. Nach der Annexion Österreichs wurden alle Aufführungen seiner Werke abgesagt. Er emigrierte in die USA. In Hollywood schrieb er einige Auftragswerke für Filmproduktionen; der Erfolg als Komponist blieb ihm jedoch versagt. Schließlich wandte er sich jüdischen Themen zu, vor allem der Komposition des Requiem Ebraico.

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung


Dienstag 7. November 2023
Judenhof

Die Jagows
Film von Manuela Lundgren von Jagow (2019)

Die Familie von Jagow gehört zu den Uradelsgeschlechtern der Altmark, musste aber im Zuge der Bodenreform die Heimat verlassen. Nach 1990 engagierten sich die Nachkommen auf vielfache Weise wieder in der alten Heimat. Davon berichtet der liebevoll gemachte Dokumentarfilm, der den Lebenswegen einiger Familienmitglieder folgt.

eine Veranstaltung des Perleberger Kulturverein im Brandenburgischen Kulturbund e.V.


Mittwoch 8. November 2023
Judenhof

Öffentliche Mitgliederversammlung
Im Juni 2022 wurde der Förderverein Judenhof Perleberg e.V. gegründet, im Januar 2023 wurde in das Vereinsregister eingetragen. Bei der Mitgliederversammlung wurde auf das zurückliegende Jahr zurückgeschaut und miteinander die nächsten Aktivitäten überlegt. 


Donnerstag 9. November 2023
Beginn Großer Markt | Abschluss Judenhof

Pogromgedenken
Seit 2009 erinnern Stolpersteine in Perleberg an jüdische Mitbürger, die an diesem Tag den Opfer des Rassenwahns wurden und in den folgenden Jahren zur Auswanderung gezwungen, deportiert und ermordet wurden. Am 9. November gedachten Perlerberger an den Stolpersteinen an das Geschehen 1938 und in der Zeit des Nazionalsozialismus.Im Anschluss an den Weg zu den Stolpersteinen gab es im Judenhof Gelegenheit zum Gespräch mit den Akteuren in der Region. Auch der Antisemitismus in der Gegenwart war Thema.


Mittwoch 15. November 2023
Judenhof

Im Herzen der Welt. Bad Wilsnacker Juden und ihre Familien im 19. und 20. Jahrhundert
Es gibt keine Belege über die erste Ansiedlung von Juden in Wilsnack und heute erinnert nur noch ein Gedenkstein daran, dass es einst eine kleine jüdische Gemeinde gab. Ulla Seeger und Anke Sengespeck haben sich auf Spurensuche gemacht, haben Lebenswege jüdischer Familien erkundet und Kenntnisse über das jüdische Gemeindeleben und den jüdischen Friedhof zusammengetragen. So wurde ein Stück Geschichte gegen vor dem Vergessen bewahrt.


Mittwoch 29. November 2023
Judenhof

Israel heute
Ein Vortrag von Helene Begrich | Institut Kirche und Judentum

Seit seiner Gründung im Jahr 1948 ist Israel die einzige freie Demokratie im Nahen Osten. Der moderne Staat Israel ist ein Einwanderungsland und dementsprechend ist auch seine Gesellschaft von einer Pluralität geprägt, in der verschiedene Kulturen, Traditionen und Sprachen zusammenkommen. Das Land Israel ist mit seiner jahrtausendealten Geschichte auf der einen Seite und als Start-Up Nation auf der anderen Seite, eine ganz bunte Mischung, die sich in Land und Leuten und damit auch im alltäglichen Leben widerspiegelt. Seit dem 7. Oktober ist erneut und schmerzlich deutlich geworden, dass der Staat Israel immer wieder durch grausamen Terror bedroht ist. Auch das betrifft alle Teile der diversen israelischen Gesellschaft.


Samstag 27. Januar 2023
Gottfried-Arnold-Gymnasium

Holocaustgedenken
Erinnern, Gedenken, Mahnen

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee befreit. „Auschwitz steht symbolhaft für millionenfachen Mord – vor allem an Juden, aber auch an anderen Volksgruppen. Es steht für Brutalität und Unmenschlichkeit, für Verfolgung und Unterdrückung, für die in perverser Perfektion organisierte ‚Vernichtung‘ von Menschen“ mahnte Bundespräsident Roman Herzog 1996.

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Rolandstadt Perleberg und dem Gottfried-Arnold-Gymnasium Perleberg


Mittwoch 7. Februar 2024
Judenhof

Die nationalsozialistische Revolution 1933 auf dem Land
Gleichschaltung | Vortrag und Gespräch mit John Shreve

Wie unter einem Vergrößerungsglas betrachtete John Schreve die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation des ländlichen Raums um die Städte Belzig, Treuenbrietzen, Niemegk und Beelitz südwestlich von Berlin am Ende der Weimarer Republik und beschreibt deren Entwicklung im Jahr 1933. Diese Entwicklung, die vergleichbar auch in Perleberg und der Prignitz geschah, bekommt angesichts des heutigen Rechtspopulismus, der oft mit undemokratischen, antisemitischen und rassistischen Einstellungen verbunden ist, neue Aktualität.


Mittwoch 13. März 19.00 Uhr
Judenhof

„Wir verschließen uns dem Judentum“
Nationalsozialismus und Kirche in der Prignitz nach 1933 | Vortrag und Gespräch Peter Radziwill

Als Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, verwandelte er staatsstreichartig die Weimarer Demokratie in eine Diktatur, die die persönlichen und politischen Freiheitsrechte auf Dauer aufhob, das Gesetzgebungsrecht des Parlaments beseitigte und auf die Regierung übertrug. Die autoritäre Veränderung des politischen Systems wurde von den Hauptrichtungen der Kirchen begrüßt und unterstützt. Für die evangelische Kirche, die ihre politische Heimat überwiegend in der rechtsgerichteten Deutschnationalen Volkspartei hatte, die die Weimarer Verfassung ablehnte, bedeutete die Bejahung der Regierung Hitler nur eine geringe Positionsverschiebung innerhalb ihres obrigkeitsstaatlichen Weltbilds. Der Protestantismus stellte sich mit wenigen Ausnahmen emphatisch an die Seite der neuen Diktaturregierung und ihrer judenfeindlichen Aktionen. Das war in der Prignitz nicht anders.